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Geschichte unserer Bücherei

1845 Gründung des Borromäus-Vereis in Bonn
Gründung des “Vereins vom Heiligen Karl Borromäus zur Förderung des katholischen Lebens und zur Begünstigung guter Schriften und Bücher” als Reaktion auf die gesellschaftspolitische Situation. Die Hauptaufgaben: Empfehlung und Verkauf geeigneter Medien. Neben dem Zentralverein in Bonn werden zahlreiche Ortsvereine ins Leben gerufen. (Quelle: Borromäusverein )

1852 Gründung des Ortsvereins in Borken
Über die Anfangsjahre der Borromäus-Bücherei gibt es nur wenige Informationen. Bekannt ist lediglich, dass ein Kanonikus als Bücherei-Beauftragter die Leitung inne hatte und ihm schon damals ehrenamtliche Helfer zur Seite standen.
Zeitungsartikel vom 29.12.1906:
Kanonikus Erdland bittet die „Teilnehmer“ (d.h. Vereinsmitglieder) und „Leser“ um Rückgabe der Bücher und um Zahlung der Jahresbeiträge für den Borromäus-Verein: 6 Mark, 3 Mark und 1,50 Mark für „Teilnehmer“ und 1 Mark für „Leser“. Vereinsmitglieder bekamen 1 Buchgeschenk im Jahr, das den Wert des Beitrags i.d.R. überstieg.

1911
Die Bücherei verzeichnet 151 Vereinsmitglieder, 62 Leser und 2100 Bände mit stolzen 6884 Ausleihen, schließlich fand die Ausleihe nur am 1. und 3. Sonntag des Monats in der Schule statt: von 11-12 Uhr für die Bauernschaft und von 16-17 Uhr für die Stadt.
Neue Entwicklung für die „Öffentliche Borromäus-Bücherei Borken“: Der erste Vertrag mit der Stadt Borken wurde geschlossen. Die gesamten Buchbestände der städtischen Volksbücherei gingen in die neu gegründete „Öffentliche Bücherei e.V. Borken“ über. Bei der Einstellung weiterer Bücher hatte die Bücherei nun auf die Interessen aller Konfessionen und Parteien Rücksicht zu nehmen. Die Stadt entsandte zwei stimmberechtigte Vertreter in den Vorstand der Öffentlichen Bücherei und gewährte jährlich mindestens 400 RM, die im Haushaltsplan festgelegt wurden.

1939 – 1945 Kriegsjahre
Diese in wirtschaftlicher Not fruchtbare Zusammenarbeit fand in der Kriegszeit ein jähes Ende: Bis 1943 beschlagnahmte die Gestapo 5134 von 5696 Bänden und hinterließ lediglich einen spärlichen Restbestand von 562 Bänden. Dieser Rest wurde mit dem gesamten Inventar im März 1945 durch „Feindeinwirkung“ zerstört.

Wiederaufbau
Man fing mit Hilfe von Buchspenden aus der Bevölkerung im Kindergarten an der Johanneskirche mit einem Minimalbestand wieder an. Drei Jahre später erinnerte man sich an die gute Zusammenarbeit vor dem Krieg und Kanonikus Benker bat den Magistrat der Stadt, an den Vertrag von 1929 wieder anzuknüpfen. Seinem Antrag wurde entsprochen, und der daraufhin geschlossene Vertrag bildete die Grundlage für alle weiteren Verträge und Übereinkünfte zwischen der Kirchengemeinde und der Stadt Borken. Es folgten Umzüge in einen Raum unter die Sakristei der St. Remigius-Kirche und später in die Ölbergkapelle.

Umzug in das „alte“ Kapitelshaus
Die Bücherei bekam schließlich ein eigenes Gebäude – das alte Kapitelshaus -, in dem man die Bücher erstmals als Freihandbestand präsentieren konnte, d.h. die Leser konnten sich selbst Bücher im Regal aussuchen. Auch der Kanonikus wurde nun von der Aufgabe der Leitung entbunden. Diese hatte dann über viele Jahre Karl Pöpping ehrenamtlich inne, der mit Schwester Maria Dietgard eine hauptamtliche Mitarbeiterin zur Seite bekam.Für den wachsenden Medienbestand wurden auch diese Räumlichkeiten in den 1970er Jahren zu klein, sodass nach einer anderen Lösung gesucht wurde. Diese fand der damalige Propst Kerst im Projekt der Kernsanierung „Südliche Altstadt“.

1980 Umzug in den Vennehof
Unter der Leitung von Schwester Guida erfolgte 1980 der Umzug in den Vennehof, wo sich die Bücherei seitdem in guter Nachbarschaft mit Familienbildungsstätte und Stadthalle befindet.
Am 4. Oktober 1980 weihte der ehemalige Propst Domkapitular Pricking die neue Bücherei, eine mit Tonkassetten- und Videoanlage ausgestattete moderne Mediothek auf 800 qm ein. Propst Kerst lobte in seiner Eröffnungsansprache das ehrenamtliche Engagement jüngerer und älterer Menschen: Nicht der finanzielle Aspekt, die Geldersparnis sei entscheidend, „viel wichtiger waren immer das Heranführen von Menschen an das Buch und der Umgang damit“.

In den vergangenen 2 Jahrzehnten unterlag das Bibliothekswesen ebenso wie der Nachrichten- und Informationssektor einem rasanten Entwicklungsprozess.

Renovierung der Remigius Bücherei
Wo 1980 Video- und Tonkassettenanlage viel Platz einnahmen, stehen nach einer größeren Renovierung 2001 Internet-Plätze und der Online-Katalog der Remigius Bücherei.
Nachdem die Katalogisierung der Medien auf EDV umgestellt und der gesamte Bestand per Computer erfasst war, wurde 2003 auch die Ausleihe und Rückgabe von Medien auf EDV-Verbuchung umgestellt.

2002: 150-jähriges Bestehen der Remigius Bücherei

2005: Teilnahme am NRW-Projekt „Bist du auch lesekalisch?“
Erweiterung des Medien- und Serviceangebots für Kindertagesstätten zur Förderung von Spracherwerb und Lesemotivation: Zu verschiedenen Themen des Kinderalltags wie Tiere, Gefühle, Freundschaft und Streit, Jahreszeiten etc. stehen Medienboxen mit Büchern, CDs und Spielen bereit. Im Rahmen des Projekts werden ehrenamtliche Vorlesepaten geschult und an Kindertageseinrichtungen zum regelmäßigen Vorlesen vermittelt.

2006: Umstellung der Sachbuchabteilung
Die detaillierte Sachbuchklassifikation (z.B. „Pr 1.324“) wird von einer Klartextbeschriftung (z.B. „Küche & Co. Backen“) abgelöst. Dadurch wurden Sachgruppen neu zusammengestellt und eine thematische Aufstellung möglich, die sich an den Nutzerinteressen orientiert.

2007: Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule Zur Förderung der Lesemotivation und Medienkompetenz schließt die Bücherei im Rahmen der „Bildungspartnerschaft Bibliothek und Schule“ (Schulministerium NRW) mit 5 Grundschulen Kooperationsverträge. In den Folgejahren bietet die Remigius Bücherei den SommerLeseClub für Kinder ab 10 Jahren an.

2008: Umstellung der Kinder- und Jugendbibliothek
Neue Medienaufstellung für Jugendliche ab 13 Jahren

2009: „bibfit“ – Der Lesekompass
Die Bildungspartnerschaft mit Grundschulen erhält durch das Konzept „bibfit – Der Lesekompass“ ein Grundgerüst, mit dem Schulklassen in 6 Büchereibesuchen von der ersten bis zur vierten Klasse das Wissen für die selbstständige Ausleihe sowie Medien- und Informationsrecherche erhalten. Im „Lese-Erzähl-Café“ treffen sich erwachsene Leseratten einmal im Monat zum Plauschen und Fachsimpeln über gelesene Romane und v.a. Krimis.

2010: „Netzwerk Lesen“
Die Struktur des Vorlesepaten-Modells wird in Kooperation mit dem DRK-Bildungswerk im Projekt Mehrgenerationenhaus ausgeweitet: Lesepaten besuchen nun auch Senioreneinrichtungen.

2011: „Bibload“ geht an den Start
Zusammen mit 14 Bibliotheken aus dem Bistum Münster und dem Kreis Warendorf verleiht die Remigius Bücherei eBooks, eAudios und ePaper.

2013-2014: Lesestart und Social-Media
Die Remigius Bücherei beteiligt sich an dem Projekt „Lesestart“, das die Stiftung Lesen bundesweit zur frühen Förderung von Spracherwerb und Leseinteresse ins Leben gerufen hat. Das Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport NRW fördert mit „Lernort Bibliothek“ den Einstieg der Remigius Bücherei in Social-Media-Aktivitäten. Seitdem berichten die Remigius Bücherei und die Öffentliche Bücherei Raesfeld als „Münsterländer Bibliothekshelden“ auf Facebook über Wissenswertes und Lustiges aus der Bibliothekswelt.

2010-2016: games und Spiele
Nach über 20-jähriger Abstinenz halten Gesellschaftsspiele wieder Einzug in die Remigius Bücherei. Da Spiele zum Kulturgut der Menschheit gehören, werden auch games für digitale Spielkonsolen in das Medienangebot aufgenommen (Nintendo, Playstation, xBox). Das Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport NRW fördert 2015 ein gaming-Projekt mit den Büchereien aus Geldern, Lüdinghausen, Ochtrup und Raesfeld, das an einem Wettkampftag um den „Opa-Heinrich-Pokal“ 2016 den finalen Höhepunkt erfährt.

2017: Selbstverbuchungstechnik – ein neues Kapitel für Nutzer/-innen
Nach 2 Jahren Vorbereitungszeit (inklusive Umstellung aller Buchregale) fiel am 1. April der Startschuss zur Selbstverbuchungstechnik mit RFID (radio-frequency identification). An zwei Standterminals können Nutzer/-innen ihre Medien selbstständig ausleihen und in einem Regal zurück stellen. Außerhalb der Öffnungszeiten steht Ihnen auch eine Außenrückgabestation auf der Terrasse zur Verfügung.