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Martin Schult ist Mitarbeiter des Börsenvereins und kümmert sich als Referent um die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. In seinem Debütroman beschreibt er aus Sicht des 12-jährigen Paul einen Sommer in Frankfurt am Main. 1974 befindet sich ganz Deutschland im Fußballfieber, so auch Pauls Vater, Sohn eines Hochschulprofessors, der als Friseur arbeitet und nach dem Tod seines Vaters dessen Ausgabe von Arno Schmidts "Zettels Traum" durchackert. Paul träumt sich in eine Welt von Western- und Weltraumabenteuern und entflieht so den Konflikten zwischen seinem fußballverrückten Vater und der linkspolitisch engagierten Mutter. Die hochinteressante, zuweilen auch amüsante Coming-of-Age-Geschichte mit vielen tollen Einfällen steuert zielstrebig auf die von Beginn an angekündigte Katastrophe zu, für deren Zustandekommen Paul sich verantwortlich fühlt. Angesichts der literarischen Qualität und des hohen Unterhaltungswertes fällt es kaum ins Gewicht, dass die Rahmenhandlung - Paul schreibt aus einem Versteck mehrere Briefe an seine Lehrerin - nicht so ganz überzeugt. Gern empfohlen.

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